
Lohnt sich ein Balkonkraftwerk wirklich? Amortisation & Ersparnis im Detail
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Lohnt sich das?
Viele Menschen in den Landkreisen Neu-Ulm, Biberach, Unterallgäu, Günzburg und Alb-Donau-Kreis sowie in den Städten Ulm, Memmingen, Kempten und Biberach fragen sich: Rechnet sich ein Balkonkraftwerk wirklich?
Die Antwort lautet: Ja – und zwar deutlich schneller, als man denkt. Mit günstigen Komplettsets ab 299 € ist die Amortisation oft schon nach wenigen Jahren erreicht.
Die Faustformel zur Stromproduktion
- 1000 Wp Photovoltaik-Leistung ≈ 1000 kWh Strom pro Jahr
Ein Balkonkraftwerk mit 900 Wp erzeugt in Süddeutschland (Raum Ulm/Memmingen) rund 850–950 kWh jährlich.
Zum Vergleich: Ein moderner Kühlschrank benötigt nur etwa 100–150 kWh pro Jahr – das heißt: Schon eine kleine Anlage deckt die Grundlast von mehreren Geräten.
Beispielrechnung: 900 Wp Anlage für 300€
- Anschaffungskosten: ca 300€
- Jährlicher Ertrag: ca. 900 kWh
- Eigenverbrauch (angenommen 75 %): ca. 675 kWh
- Ersparnis bei 0,30 €/kWh: rund 200 € pro Jahr
👉 Ergebnis: Nach 1,5 Jahren ist die Anlage bezahlt. Ab dann produziert sie über 20 Jahre praktisch kostenlosen Strom.
Eigenverbrauchsquoten: Orientierungswerte
Die Höhe der Eigenverbrauchsquote hängt nicht nur von der Anlagengröße ab, sondern auch von der Grundlast und den Gewohnheiten im Haushalt.
- Sehr kleine Anlagen (200–400 Wp) → 80–95 %
- Kleine Anlagen (400–800 Wp) → 70–85 %
- Mittlere Anlagen (800–1200 Wp) → 60–75 %
- Größere Anlagen (1200–2000 Wp) → 50–65 %
- XXL-Anlagen (>2000 Wp) → oft <60 %, mehr Überschuss
⚡ Aber: Diese Werte sind nur Richtwerte. Die tatsächliche Quote kann stark abweichen.
Verbrauchsverhalten macht den Unterschied
- Hohe Grundlast → Kühlschränke, Gefriertruhen, Router, Aquarien, Terrarien oder Poolpumpen erhöhen den Eigenverbrauch, auch bei großen Anlagen.
- Dauerverbraucher → Klimageräte oder Wärmepumpen ziehen viel Strom, der tagsüber direkt genutzt werden kann.
-
Lebensstil:
- Homeoffice → tagsüber hoher Verbrauch durch PC, Tablet, Drucker → mehr Eigenverbrauch.
- Schichtarbeit / später Feierabend → tagsüber kaum Verbrauch, abends hoher Bedarf → hier lohnt sich ein Speicher.
- TV, Ladegeräte, Unterhaltungselektronik → kleine, aber stetige Verbraucher, die den Solarstrom effizient nutzen.
👉 Fazit: Je besser Erzeugung und Verbrauch zusammenpassen, desto höher ist die Eigenverbrauchsquote – und desto kürzer die Amortisation.
Speicher: Wenn Überschüsse genutzt werden sollen
Ein Batteriespeicher macht vor allem bei größeren Balkonkraftwerken Sinn, die regelmäßig mehr Strom erzeugen, als direkt im Haushalt verbraucht wird. Statt diesen Überschuss ungenutzt ins Netz laufen zu lassen, kann er im Speicher gesammelt und später – zum Beispiel abends oder nachts – genutzt werden.
- Vorteile: Höhere Eigenverbrauchsquote (oft 90–95 %), höhere Gesamtersparnis, flexibleres Verbrauchsverhalten.
- Nachteile: Deutlich höhere Anschaffungskosten, längere Amortisationszeit.
Besonders Haushalte mit abweichenden Verbrauchsprofilen (z. B. Schichtarbeit, tagsüber kaum zu Hause, hoher Abendverbrauch) profitieren stark von einem Speicher.
👉 Ausführliche Infos zur richtigen Speichergröße, Wirtschaftlichkeit und unseren Empfehlungen finden Sie in unserem separaten Beitrag:
Balkonkraftwerk mit Speicher – lohnt sich das?